Als deutsche Variante für das U in USP ist dieser Begriff qualitativ noch zielführender, als die wörtliche Übersetzung "Einzigartigkeit". Denn Einzigartigkeit wird oft nicht erkannt. Zumal, wenn die Fähigkeit dazu durch einseitige Verlagerung allen Augenmerks auf quantitative Kriterien unterdrückt wird.
Unverwechselbarkeit beinhaltet – in Ergänzung der ohnehin für jede "Raison d‘Être" von Artefakten notwendigen Einzigartigkeit – die Merkmale der Zeichenhaftigkeit, die zu Erkennen und Wiedererkennen führt.
Zeichen-Prozesse, also das Konzipieren, Setzen, Wahrnehmen und Interpretieren von Zeichen, sind Prozesse der Informations-Aesthetik als Teilgebiet der Wahrnehmungs-Psychologie, sowie der Semiotik.
Für die Wahrnehmung, Erinnerung und Wiedererkennung von Unterschieden haben visuelle Elemente eine hohe Fernwirkung. Dies auch, weil menschliche Wahrnehmung in hohem Masse
über visuelle Informationen, also "übers Auge" erfolgt. Daher ist das Design als Potential non-verbaler Kommunikation von Wesen so effektiv. Und diese Effektivität macht es so wichtig, sich der Wirksamkeit und Macht optischer Eindrücke bewusst zu machen. Man kann leicht viel falsch machen, während es neben Kompetenz vor allem Bewusstsein aller Beteiligten erfordert, Gestaltung als Management Tool effektiv zu nutzen.
Wiedererkennbarkeit und ihre Unverwechselbarkeit betrifft aber vor allem qualitative Wahrnehmungen des Wesens der Dinge, und ihrer bemerkenswerten Besonderheiten.
Diese Besonderheiten und ihre Wahrnehmung wirkt über alle Wahrnehmungs-Kanäle und betrifft alle Aspekte einer "Gestalt". So wird "Erlebbarkeit" von Wesen, auch bei neuen Produkten und Strukturen, über die Wiedererkennung von Wesens-Merkmalen zum wichtigen Unterscheidungsmerkmal, welches es im Sinne der Kohärenz und Stringenz von Marken-Auftritten bewusst zu planen und zu gestalten gilt. Als bewusst geplante Kontinuität des Wesens, im Einklang mit dem als Fremd-Bild angestrebten Ziel-Selbstbild einer Organisation und ihrer Angebote.
Alle Wahrnehmungen sollten daher der "spezifischen Kompetenz" einer Firma als Marke entspringen und ihre "Raison d'Être" in den Augen von Zielgruppen und Öffentlichkeit begründen und fortschreiben.
So entsteht eine unterschwellige Wiedererkennung, die auch wirken sollte, wenn, als Test, Firmen-Farben, Markenzeichen und sonstige Merkmale entfallen. Beispielsweise, indem ein Kunde blind an ein neues Produkt - oder hinein - geführt wird, und nur durch das Erleben auf dessen Hersteller schliessen soll. Wenn es heisst, "das kann nur von ... sein", ist ein hohes Ziel erreicht.
Die Zuerkennunng einer starken Raison d'Être seitens der Zielgruppen ist Basis für deren Identifikation mit Marken und stellt ein wichtiges Element nachhaltiger Unternehmens-Erfolge und Führung dar, welches bei Veränderungen (Führungs- und Eigentums-Wechsel) nicht leichtfertig vertan werden darf. Unverwechselbarkeit - also auch Unvergleichbarkeit - von Angeboten und Marken ist auch das Geheimnis, durch welches es (quantitativ) kleinen und schwachen Unternehmen möglich ist, sich in ihren Zielgruppen schnell einen Namen zu machen und bevorzugt zu werden. Und dies weltweit.
Dies Potential gilt es ringsum schnell wieder zu erwecken und voll zur Wirkung zu bringen, um die weltweite Krise zu überwinden. Hierzu - und hierdurch - werden nachhaltig geführte mittelständische Unternehmen erheblich stärker aus der Krise hervorgehen, als diejenigen, die sie verrsacht haben und nach wie vor verschulden.